Beim Köderfang wird ein Ködermittel auf einen erhöhter Standort aufgetragen; dazu habe ich im Garten mehrere Zaunpfähle aufgestellt, die etwa 2 m hoch sind. Man kann aber auch beispielsweise ködergetränkte Tücher an Wäscheleinen oder Bäume hängen. Erfolgreich ist diese Methode von Juli - März; in den Monaten April + Juni tut sich am Köder nichts. Es gibt Arten wie das Schwarze Ordensband Mormo maura, die ich noch nie am Licht, aber regelmässig am Köder hatte.

für den Köder gibt es 2 Grundrezepte; das eine basiert auf Banane, wahlweise mit Malzbier, Rübenkraut o. ä. gemischt und gekocht oder vergoren. Das habe ich wegen Erfolgslosgkeit eingestellt. Wer will, kann ja mal nach genaün Rezepten googlen. Viel besser, manchmal mit Massenanflug, funktioniert das Rotwein- Zucker-Gemisch: Rotwein und Zucker im Gewichtsverhältnis 1:1 mischen, aufkochen und erkalten lassen, ein Schuss Rum dazu und fertig. Das Ganze ist zwar sehr süss und klebrig, aber die Falter mögen es.

Nun sind Bilder von Faltern am Leuchttuch oder Köder zwar brauchbar, um eine Art zu bestimmen und damit nachzuweisen, aber als "natürlich" wird man sie kaum bezeichnen. Hinzu kommt im Laufe der Zeit eine gewisse, nun, Eintönigkeit des Hintergrundes. Dazu muss man die Falter in eine geeignete, gut beleuchtete Position bugsieren. (Streng genommen sind die Bilder dann immer noch genauso künstlich wie eine Aufnahme am Betttuch, man merkt es nur nicht so leicht). Dazu bietet sich die auch von mir praktizierte "Kühlschrank-Methode" an: Falter, die man fotografieren möchte, kommen einzeln in kleine Plastikdosen (etwa Filmdosen, sollte die noch jemand kennen). Diese erbleiben über Nacht im Kühlschrank, was den Tieren in keinster Weise schadet (Bei uns im Kühlschrank herrschen 7 Grad Plus; selbst im Hochsommer kann es in der Natur da nachts schon mal druntergehen, ohne dass Falter vor Kälte reihenweise aus den Bäumen fallen). Am nächsten Tag bereitet man einen geeigneten Hintergrund vor (Holz, eine Blüte oder ein Blatt, der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt), nimmt die Dosen aus dem Kühlschrank und befördert die Falter einzeln auf die Unterlage, fotografiert - und fertig. Nach kurzer Zeit, wenn der Falter sich aufgewärmt hat, fliegt er davon in ein Tagesversteck. Aber Achtung! Letzteres kann bei Tieren mit kleinem, schmalem Körper, etwa Spannern, sehr schnell gehen. Hier sollte schon der erste Schuss sitzen, viel mehr Chancen lässt der einem häufig nicht.