Rote-Liste-Einordnung in RPf V (Art der Vorwarnstufe)
Parascotia fuliginaria ist ein recht seltener Bewohner eher feuchter Biotope, hier kommt das Tier nur selten ans Licht. Der Falter, der eher einem Spanner als einer Eule ähnelt, fliegt von Juni - September, die Raupe, die überwintert, lebt an Holzpilzen.

Zu meiner (misslungenen) Zucht:

Eine misslungene Zucht würde ich ja lieber verschweigen; aber da diese Zucht etwas ungewöhnlich war, denke ich mal, dass die Erfahrungen, die ich bei dieser Art dabei gesammelt habe, für andere von Nutzen sein könnten.

Das Muttertier wurde am 26. 07. 2009 gefangen und legte in der Nacht vom 27. - 28. 07. knapp 20 Eier ab. Die Eier kamen zusammen mit abgestorbenen, flechtenbewachsenen (diese Flechten wurden mir schon früher als Parmelia sp., verm. sulcata, bestimmt) Apfelbaumzweigen, die mässig feucht gehalten wurden. Mitte August schlüpften die etwa 3mm langen, fast durchsichtigen Räupchen. Die Tiere schienen aber nur sehr verhalten ans Futter zu gehen und schon bald lagen die ersten Toten am Boden. Anderes Futter (Holzpilze, andere Flechten) brachten auch keine Verbesserung. Meine Vermutung und letzte Hoffnung war nun, dass die Flechten zu trocken waren, und ich tat, was man bei der Raupenzucht eigentlich nie tun sollte: ich befeuchtete die Flechten mit einer Blumenspritze. Das half, den Raupen schadete es nicht einmal, wenn ein Tier und die vor ihr liegenden Flechten völlig durchnässt waren; manchmal hatte ich den Eindruck, sie fühlten sich am wohlsten, wenn sie regelrecht im Wasser standen. Bis Mitte Oktober wuchsen die Raupen auf etwa 1,5 cm an, und es stellte sich die Frage: überwintern oder treiben? Da die Raupen kaum noch frassen und auch nicht mehr wuchsen, entschied ich mich für die Überwinterung, brachte den Zuchtbehälter Ende Oktober nach draussen und stellte das Besprühen der Flechten ein. Offenbar ein Fehler: bei einer Kontroll wenige Tage später musste ich feststellen, dass alle Raupen tot waren.